Medien, #MeToo und toxische Männlichkeit
Der Hype um "Noch wach?" von Benjamin von Stuckrad-Barre war schon vor dem Erscheinungsdatum groß. Schließlich stand der Autor schon vor Monaten in der Diskussion um die "Causa Reichelt" als Empfänger von Textnachrichten des Springer-Chefs Döpfner. Dass er dann einen Roman schrieb, in dem es um toxische Männlichkeit, Sex mit abhängig Beschäftigten und Karriere gegen Bettgeschichten ging, ließ natürlich an gewisse Vorgänge erinnern, in denen ganz konkrete Vorwürfe gegen eine ganz gewisse Person erhoben wurden. Ein Schlüsselroman also? Vermutlich nicht zuletzt aus Erwägungen vor womöglich teuren und langwierigen Rechtsstreiten schrieb der Autor vorneweg, es handele sich um eine fiktive Geschichte, die von realen Ereignissen inspiriert worden sei. Immerhin, der Name Harvey Weinstein - ein Teil der Handlung spielt in Los Angeles - steht im Text. Vermutlich, weil der Mann erstens verurteilt ist und zweitens das Buch nicht lesen dürfte. Da steht Anwaltspost eher nicht in...