Von Pilgern und Eroberern
Sehnsuchtsort Jerusalem? Das gilt nicht nur für die Haggada beim Pessachfest ("nächstes Jahr in Jerusalem") - die Stadt, die einer der heiligsten Orte überhaupt für Christen, Juden und Muslime ist, hat über die Jahrhunderte Pilger und Eroberer angezogen, war und ist Streitball der Mächte und eines der ungelösten Probleme des Nahostkonflikts. In seinem sowohl lehrreichen wie auch unterhaltsamen und gut zu lesenden Buch "Unterwegs ins Morgenland" beschreibt Bernd Brunner, was die teils frommen, teils sehr weltlichen Reisenden sowohl erwarteten als auch erlebten, wenn sie sich auf die oft beschwerliche und mitunter jahrelange Reise ins "Heilige Land" machten. Ein Schwerpunkt liegt bei den christlichen Pilgern und den Kirchen, die in Jerusalem teils erbittert und buchstäblich handgreiflich um die pole position und Kontrolle der heiligen Stätten konkurrierten. Geburtskirche in Bethlehem und Grabeskirche in Jerusalem weckten da ganz besondere Begehrlichkeiten.