Rote Riesen, weiße Zwerge – funkelnder Glanz des Kosmos
Um das Band der Milchstraße, den Nachthimmel voller Sterne
zu sehen, muss man sich in Deutschland in der Regel erst einmal auf den Weg
machen, wenn man nicht gerade in der Nähe einer Sternwarte wohnt. Vor allem in
den Ballungszentren verhindert Lichtverschmutzung den eindrucksvollen Blick,
den der nächtliche Himmel bietet. Ganz nahe lässt Thorsten Dambeck den
funkelnden Glanz des Kosmos allerdings mit seinem Buch „Sternenwelten“ rücken.
Die großformatigen Aufnahmen erlauben auch von Sofa oder Lesesessel aus den
Blick auf die Sterne und geben zumindest eine Ahnung von dem großartigen
Anblick, den der Nachthimmel über dem Meer, der Wüste oder anderen buchstäblich
menschenverlassenen Gebieten bietet.
Kosmische Nebel, Gas- und Staubwolken, rote Riesen und weiße
Zwerge – die zahlreichen Bilder aus Beständen der Weltraumbehörden NASA und
ESA, aufgenommen mit Weltraumteleskopen, ziehen den Betrachter in eine
faszinierende Welt von Farben und Formen.
Doch „Sternenwelten“ bietet nicht nur viel fürs Auge. Die faszinierenden
Bilder des Weltalls werden ergänzt durch einen Abriss astronomischer Forschung
und Erkenntnisse, zu denen insbesondere die Gaia Mission mit ihrer Vielzahl von
Daten aus dem Weltraum beitrug.
Ob Sonnenzyklen und sich verändernder Sternenglanz,das Leben der Sterne und kosmische Explosionen –
„Sternenwelten“ verbindet faszinierende Bilder mit durchaus eingängigen Texten,
die recht locker geschrieben sind, um dem Laien kosmische Zusammenhänge zu
ermöglichen. Überschriften wie „Sonne in
der Midlife-Krise“, „Jagd auf die Methusalemsterne“ oder „Bebende Sternleichen“
wecken jedenfalls Interesse zum Weiterlesen.
Der Autor schafft es dabei, für kosmische Besonderheiten wie
beispielsweise Neutronensterne Vergleiche zu finden, die näher am Alltag von
Lesern angesiedelt sind, die keine Astrophysiker sind. Auch Geschichten aus der
Wissenschaft, die zu Entdeckungen und Erkenntnisgewinn führten würzen die „Sternenwelten“.
Und auch Verweise auf antike Legenden oder Beobachtungen, die auch Amateurastronomen
mit einfachen Mitteln machen können, schlagen die Brücke zwischen komplexer
Wissenschaft und den Möglichkeiten, die auch interessierte Leser nutzen können.
Lust am Erzählen und Faszination am Thema ist auf nahezu jeder Buchseite zu
spüren. „Sternenwelten“ ist sowohl „Bilderbuch“ als auch spannender und leicht
verdaulicher Lesestoff für neugierige Sternengucker .
Thorsten Dambeck, Sternenwelten
Kosmos, 2020
224 Seiten
ISBN 978-3-440-16912-4
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