Zweckgemeinschaft und Ersatzfamilie
Es ist nicht ganz die typische WG, die in Franziska Fischers Roman "Unsere Stimmen bei Nacht" (so poetisch können Küchengespräche der Bewohner bezeichnet werden!) in einer Berliner Villa zusammenfindet. Denn Herbert und Gloria, sowohl Eigentümer als auch Mitbewohner, brauchen einerseits Geld und haben andererseits reichlich Platz, nachdem die drei Kinder ausgezogen sind und ihr eigenes Leben leben - auch wenn Ex-Bilbliothekar Herbert einen Großteil des Erdgeschosses in ein eher schlecht gehendes Antiquariat umfunktioniert hat. Am ehesten typische WG-ler sind Politikstudent Jay, der lieber auf seiner Gitarre komponiert als sein Studium voranzutreiben, und Lou, die zwar schon Mitte 30 ist, aber eher ungeplant in den Tag hineinlebt und gerne immer wieder neu aufbricht. Außerdem gibt es noch Chemieprofessor Gregor, gewissermaßen der Prototyp des zerstreuten Professors, und seine 15-jährige Tochter Alissa, die nicht nur mit Pubertätsproblemen zu kämpfen hat, sondern auch un...