Verschollen in der Poison Bay - Wanderer-Thriller aus den Bergen Neuseelands

#Krimi #Psychothriller #Neuseeland
 
 
Die Situation erinnert an einen klassischen "Whodunit" in der Tradition britischer Kriminalliteratur: 
Eine Gruppe von Menschen, abgeschnitten von der Außennwelt. Schatten der Vergangenheit. Ein Todesfall,
dann noch einer, während Misstrauen und Paranoia um sich greifen. Wer überlebt, und wer ist wie in das 
Geschehen verstrickt? 
 
 
Doch Belinda Pollards Psychothriller "Verschollen in der Poison Bay" spielt nicht in einem Landhaus im nebelumwallten Hochmoor oder an Bord eines Kreuzfahrtschiffs, sondern in der Bergwelt Neuseelands. Für die Gruppe ehemaliger Schulfreunde, die zu einer zehntägigen, anspruchsvollen Wanderung aufbricht, hält das gemeinsame Abenteuer ganz andere Erfahrungen bereit, als sie erwartetet hatten. Plötzlich sind sie auf sich zurückgwworfen in einer feindlichen, unzugänglichen Natur, müssen Erdrutsche und Lawinen überleben, mit Schneefall und Regen zurecht kommen, mit dem rapide schrumpfenden Vorrat an Lebensmitteln.



Schnell zeigt sich: die Natur ist nicht der einzige Feind. Sicher geglaubte Freundschaften können ebenso bröckeln wie alte Animositäten. Doch wem kann vertraut werden, wenn der Preis Überleben heißt? Die Fernsehjournalustin Callie, die Krankenschwester Erica, der Rechtsanwalt Kain, die diabeteskranke Rachel,.der Dokumentarfilmer Jack und die anderen Mitglieder der Gruppe müssen über sich selbst hinauswachsen, um nicht einfach aufzugeben. Doch was, wenn ein Mörder oder eine Mörderin unter ihnen ist?



Der Weg der Gruppe durch die Wildnis, ihr Umgang mit Ängsten und Krisen, die Beschreibung einer ebenso grandiosen wie schrecklichen Natur - das ist der eine Erzählstrang dieses spannenden und atmosphärischen dichten Thrillers. Der andere schildert diie verzweifelte Suche von Rachels Mutter nach ihrer in den Bergen verschollenen Tochter, die Unterstützung durch den neuseeländischen Kleinstadtpolizisten, der seine Vergangenheit als Ermittler in komplizierten Kriminalfällen längst hinter sich gelassen zu haben glaubte. Dann erkennt er - die Nachforschungen werden unerklärlicherweise torpediert - und die Verantwortung ist im eigenen Team zu suchen.



"Verschollen in der Poison Bay" ist überaus spannend zu lesen und die Autorin zeichnet auch die Nebenfiguren mit durchaus liebevollen Details. Spannend zu lesen, denn auch wenn schon relativ bald klar wird, wo die Schuldigen zu suchen sind, weiß der Leser bis kurz vor dem Schluss nicht, wie viele der verschollenen Wanderer am Ende überleben werden.



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