Familiendrama in der Pandemie
Angie Kim hat viel reingepackt in ihren Roman "Happiness Falls", dessen Titel, wie sich beim Lesen zeigen wird, vielschichtig das Drama einer amerikanisch-koreanischen Familie vorwegnimmt. Neben einem Vermisstenfall und den Erschütterungen einer Familie handelt der Roman ebenso auch von Identität, Zuschreibung, Alltagsrassismus, Umgang mit Behinderten, ist durchaus auch eine Coming of Age Geschichte. Kim erzählt aus der Perspektive der 20-Jährigen Mia. Der Corona-Lockdown hat die Studentin zurück ins Elternhaus zum Onlinestudium vertrieben. Mia und ihr Zwillingsbruder John sind beide hochbegabt, allerdings völlig unterschiedliche Charaktere: Während John ein eher musischer und optimistischer Mensch ist, der äußerlich seinem weißen amerikanischen Vater ähnelt, hat Zwillingsschwester Mia das asiatische Aussehen ihrer koreanischen Mutter geerbt. Sie ist vor allem technisch-analytisch begabt, neigt dazu, alles zu hinterfragen und ist mitunter anstrengend selbstgerecht. Und dann ...