"Der Tod der Wahrheit" - Abrechnung mit dem Trump Amerikas
Michiko Kakutani war jahreland die oberste Buchkritikerin der New York Times - vom Renommee ist das vermutlich in Deutschland nur zu vergleichen mit der Rolle von Marcel Reich-Ranicki für die Literaturkritik. Pulitzerpreisträgerin, und nun selbst Autorin: Ihr Buch "Der Tod der Wahrheit: Gedanken zur Kultur der Lüge" ist eine Abrechnung mit dem Amerika Trumps, mit wissenschaftsfeindlichem und unkritischen Denken, mit trollartiger Polemik, Fake News und politikhöriger Hofberichtserstattung. Die einzige denkbare Gemeinsamkeit zwischen Kakutani und Trump dürfte sein, dass beide in New York zu Hause sind. Ansonsten dürfte sie vieles von dem verkörpern, was er und seine Anhänger verabscheuen: Die aufgeklärte, intellektuelle, Ostküstengesellschaft, Lust an der Argumentation, belesen, scharfsinnig und scharfzüngig, Verfechterin von Werten und Positionen, die die Trump-Administration zu verdrängen und abzubauen versucht - sei es die Gesundheitsreform Obamas, sei es eine Klima- und ...