Zurück ins Mittelalter - eine russische Dystopie
Mit "Der Tag des Opritschniks" hat Vladimir Sorokin eine Dystopie geschrieben, die laut Klappentext eine hellsichtige Satire auf das Russland Putins ist, vor allem aber eine Zukunftsvision mit mittelalterlichen Sitten (und Unsitten) verbindet. Ich-Erzähler ist ein Opritschnik, Mitglied einer Ordensgemeonschaft, die trotz Ikonenkult wenig christiliche Barmherzigkeit verbreitet. Vielmehr handelt es sich um eine streng hierarchische Schar von Vollstreckern, die im Auftrag ihres Ältesten und des Gossuraren, des Herrschers im Kreml, morden, brandschatzen, plündern und vergewaltigen. Drastisch geschildert wird hier ein absolutistisches Machtgefüge geschildert, in dem Feudalismus und High Tech eine Verbindung eingehen. Russland hat den Westen unterworfen, einzig verbliebende andere Großmacht ist China, das als wichtigster Handelspartner auch so gut wie alles produziert, was in Russland gebraucht wird. Dennuziation, grausame Strafen, religiöser Nationalismus und die an Vergötterung ...